Damals, das waren noch Zeiten, …
… als wir in unserer Studenten-WG im acht Quadratmeter großen "Giuseppe-Michael-Stadion" zu fünfundzwanzigst (!) das WM-Finale von Rom anschauten…
… als wir im 45-PS-Fiesta 700 Kilometer oder mehr (einfach!) quer durch Deutschland tuckerten, um irgendwo die SpVgg spielen zu sehen…
… als sich Kumpel Holgi bei sich zuhause sein "Uefa-Cup-Zimmer" einrichtete…
Alles traute Männerrunden!
Und heute?
Die besten Plätze vor den großen Fernsehern und Leinwänden besetzen euphorisierte, Schwarz, Rot und Gold geschminkte Mädels, die wahlweise Michael Ballack oder Cristiano Ronaldo anschmachten…
… Freundin C. – früher geradezu peinlich berührt, wenn ihr Mann mit seiner Elf mitfieberte - bricht nach dem deutschen Sieg im Elfmeterschießen gegen Argentinien vor lauter Rührung und Erregung in Tränen aus…
… Kollegin R., die gewöhnlich schon beim Wort "Sport" das Näschen rümpft und es bislang überhaupt nicht nachvollziehen konnte, wie man ein Live-Spiel im Fernsehen dem Arte-Themenabend über Franz Kafka vorziehen kann, muss dringend früher Schluss machen, weil sie ja nicht zu spät zum "Public Viewing" kommen darf.
Ehrlich gesagt, Männer: Ich finde es gut, wie es "heute" ist. Spätestens Anfang August, wenn uns der Fußball-Alltag wieder hat und die "normale" Saison beginnt, sind wir sowieso wieder unter uns.
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