Trotzdem möchte ich noch einmal unterstreichen: Das WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" wurde von der Bevölkerung im ganzen Land wunderbar mit Leben gefüllt. Das ist (zusammen mit der überschwänglichen Begeisterung für die sportlichen Leistungen) sicherlich die beste Nachricht der letzten vier Wochen. Mich persönlich hat diese WM auch sehr begeistert und ich wünsche mir, dass sich Deutschland etwas von der positiven Stimmung und dem Optimismus für den Alltag bewahrt!
Schade, dass vier Wochen so schnell vorbei sind. Aber Fußballfans können sich bald wieder auf die Bundesliga stürzen. Und bis zur EM 2008 dauert es auch gar nicht mehr so lange.
Es hat Spaß gemacht, zusammen mit zehn anderen Bloggern die WM zu begleiten! Mein letzter Gruß geht hiermit an unsere Leser und meine Blogger-Kollegen. Ciao!
Übrigens, ich hasse Abschiede. Grauenhaft.
P.S.: Zum Abschluss erlaube ich mir noch, mein privates Blog zu verlinken.
]]>31. Juli 2006: Kurz vor seinem Abtritt als DFB-Präsident setzt sich Gerhard Meyer-Vorfelder bei der Trainerfrage durch: Christoph Daum (Foto) wird Klinsmann-Nachfolger. MV: „Jeder verdient eine zweite Chance. Wenn einer motivieren kann wie Klinsmann, dann ist es Daum“. Daraufhin treten Jogi Löw und Jens Lehmann sowie die Klinsmann-Jünger Lahm, Mertesacker, Huth und Hitzlsperger zurück.
16. August 2006: Beim ersten Länderspiel nach der WM fehlen Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger – sie hatten sich bei der Trainingseinheit “Über-heiße-Kohlen-laufen“ die Füße verbrannt. Das DFB-Team unterliegt mit Christian Wörns (Foto) und Jens Nowotny Schweden 0:2.
März 2007: Die Qualifikation für die Euro 2008 droht zu scheitern. Vor dem Spitzenspiel in Tschechien bildet der DFB ein Sondereinsatzkommando: Franz Beckenbauer kehrt als Teamchef zurück, Jürgen Klopp (Foto) übernimmt die Taktikschulung und Christoph Daum die teambildenden Maßnahmen. Real-Stürmer Miro Klose steuert beim erlösenden 8:0 in Prag sieben Treffer bei. Nach dem Abpfiff schlägt Torsten Frings allerdings Jan Koller nieder und wird als Wiederholungstäter für die Euro gesperrt.
November 2007: Eine Bürgerinitiative fordert vehement Klinsmanns Rückkehr. Der WM-Trainer sei ein großes Vorbild für Deutschland, die Gesellschaft und das politische Leben. Jeden Samstagnachmittag gehen Hunderttausende auf die Straße. Nachdem die große Koalition gescheitert ist, tritt die Bürgerinitiative bei der vorgezogenen Bundestagswahl an und überspringt auf Anhieb die Fünf-Prozent-Hürde. Klinsmann wird Sportminister, Löw (Foto) sein Staatssekretär. Es gibt eine tägliche TV-Pressekonferenz mit den beiden über die Stimmung im Land. Gemeinsam holen sie die WM 2010 nach Deutschland – Südafrika kam mit dem Stadionbau nicht zurecht. Das Nationalteam wird direkt dem Sportministerium unterstellt.
Juni 2008: Sportminister Klinsmann setzt die Verjüngung der DFB-Elf konsequent fort und erlässt ein Gesetz, wonach kein Nationalspieler älter als 21 sein darf. Jens Lehmann (Foto), 38, erhält eine Sondergenehmigung. Nachdem die Generalprobe vor der Euro (gegen Luxemburg) misslingt, entlässt Sportminister Klinsmann Teamchef Beckenbauer sowie die Bundestrainer Klopp und Daum. Das stark verjüngte Team gewinnt daraufhin sensationell den EM-Titel.
Mein Entschluss
Dass mich diese paar Wochen euphorisierten und elektrisierten, habe ich, denke ich, schon häufig genug angedeutet. Und deswegen ist in mir folgender Entschluss gereift: Die WM muss wieder nach Deutschland – und zwar für immer. So furchtbar schwer kann das nicht sein. Ich habe auch schon einen Plan:
So bewegend war die WM (2:10 min) |
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Meine Stufen eins und zweiSüdafrika kriegt das bis 2010 ja vielleicht gar nicht hin. Deshalb hat Franz Beckenbauer ja auch schon seine „Unterstützung“ angeboten. Und das kann doch eigentlich nur heißen: Die Welt zu Gast bei Freunden, Teil 2! Zweifel? Der Franzl schafft das schon, hat ja bisher alles irgendwie hingekriegt. So, dann hätte wir mit Beckenbauers Hilfe die WM also schon zweimal in Folge ausgerichtet. Und da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, stünde sie uns rechtmäßig noch ein drittes Mal zu. Logisch, oder!
Meine Stufe drei
2018 könnte die FIFA dann natürlich auf die blöde Idee kommen, der Welt wieder mal ein paar andere Stadien zu zeigen als Berlin, Dortmund und Nürnberg. Aber dann holen wir zum ultimativen WM-Schlag aus: Wir benennen einfach unser Land um, und zwar in FIFA-Fußball-WM-Republik Deutschland. Dann schieben wir der lieben FIFA noch ein paar Milliardchen über die Theke und sichern uns damit die Austragungsrechte für … sagen wir mal … ewig.
Das klappt schon
Und je länger ich darüber nachdenken, desto mehr glaube ich: Das müsste klappen! Also, auf geht’s Deutschland. Hängt Euch rein. Wir haben wieder eine Vision. Der Wahnsinn geht weiter. Und nach der WM ist jetzt nur noch vor der WM.
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Deshalb gibt es für mich eine Bilanz mit drei Ausrufe- und fünf Fragezeichen. Ich persönlich fand diese WM ein absolut gelungenes Volksfest, bei dem das Nebeneinander unterschiedlicher Heimatländer im Vordergrund stand - abgesehen natürlich vom sportlichen Aspekt! Das ist eine Visitenkarte, mit der sich Deutschland sehen lassen kann! Und es war ein Ereignis, über das wir Deutsche einmal nachdenken sollten! Muss man immer so obercool - sprich: unterkühlt - und fast arrogant sein? Kann man sich nicht auch freuen, wenn einmal etwas nicht hundertprozentig gut war, sondern eben "nur" der dritte Platz? Kann man nicht auch mit anderen Nationen gut auskommen und einfach nur das Leben genießen? Und: Ist es wirklich so schlimm "Flagge zu zeigen"? Ein gewisser Stolz auf Deutschland heißt doch noch lange nicht Extremist zu sein. Oder?
Soweit meine ganz persönliche Bilanz. Allen noch viel Spaß und danke an die geduldigen Leser.....
Klinsmann: "Wo gehst du jetzt hin?"
Löw: "Ins Thermalbad!"
Klinsmann: "Ins Thermalbad?"
Löw: "Da wollte ich vor zwei Jahren hin, als du mich angerufen hast."
Ein dpa-Korrespondent hatte zugehört.
]]>Genug polemisiert. Ganz ernsthaft resümiert bin ich fasziniert, begeistert und erschrocken zugleich. Darüber, wie sehr mich die Droge Fußball vier Wochen lang in ihrem Bann gehalten hat. Es wird mir schwer fallen, mit einem ebenso schwachen wie ostwestfälischen Substitut gegen die WM-Entzugserscheinungen anzukämpfen (Dass ich darunter leiden werde, hatte sich schon an den spielfreien Tagen gezeigt). Spätestens in vier Jahren, soviel ist sicher, brauche ich einen neuen Schuss.
Das letzte Bild. Die Show ist aus. Meine Bilanz fällt insgesamt positiv aus (bitte klicken), auch wenn ich sportlich etwas enttäuscht bin. Da muss ich dem Kollegen Bark nämlich Recht geben und verweise ausdrücklich auf meine Verbesserungsvorschläge.
Bedanken möchte ich mich ganz herzlich bei den Kollegen Bernd Eberwein, Doris Hellpoldt, Frank Menke, Martin Heuser, Michael Franz, Michael Timm, Michael Voß, Sebastian Göllner, Stefan Domke und Wolfram Porr.
Einen hätte ich doch glatt vergessen. Zwischen Tausenden am Brandenburger Tor treffe ich einen Nationalmannschafts-Reporter vergangener Tage, meinen lieben Freund Boris Inanici. Einige mögen sich noch daran erinnern, wie wir vor zwei Jahren beim Piri-Piri unsere Zeit verbrachten. Und nun treffe ich ihn am Bratwurststand des Bundestages. Großartig. Ein würdiges Ende einer tollen Reise.
Ok, es fällt schwer, Zidanes Fehlverhalten zu verteidigen. Glaubt man allerdings einem Lippenleser, den die brasilianische TV-Anstalt Globo engagiert hat, hat Materazzi Zidanes Schwester zwei Mal als Prostituierte beleidigt. Erst dann kam die Attacke per Kopf. Die Glaubwürdigkeit des Lippenlesers? Während der WM hat dieser in einem TV-Magazin die Worte von Brasiliens Trainer Parreira "übersetzt". Der reagierte gar nicht freundlich und wehrte sich wegen des Eingriffs in seine Privatsphäre. Zumindest da lag der Lippenleser also richtig.
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Aber erstens haben wir ja geübt, uns anderweitig zu beschäftigen, zweitens lässt sich der Chef bestimmt etwas einfallen, dass uns nicht langweilig wird und drittens habe ich beschlossen, die ganze WM-Euphorie einfach mitzunehmen in den Alltag.
Und wenn das alles nichts hilft: In 698 Tagen beginnt ja die Europameisterschaft, in 32 Tagen die Bundesliga und in 19 Tagen die Bayernliga.
Forza Italia!
Forza Deutschland!
Forza Oldschdod!
Irgendwie fühlt sich das verdammt ungewohnt an. Vier Wochen haben wir uns täglich mit der WM beschäftigt, Fußball war unser Leben. Und jetzt?
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Wenn man die Augen schloss, war es so, als wäre man in Rom, Neapel oder Florenz. "Gestört" hat eigentlich nur der in Deutsch gehaltene Chor "seht her, Deutschland, so wird das gemacht". Geschenkt! Wir sehen uns 2008 in Österreich und in der Schweiz. Und was die WM-Atmosphäre betrifft, kann ich ganz entspannt erwidern: "Schaut, Tifosi, so wird das gemacht!"
In Frankfurt sieht man viele Polizeifahrzeuge, die mit kleinen deutschen Flaggen geschmückt sind. Mir gefällt das und ich habe nicht gehört, dass es zu "zwischenmenschlichen" Problemen mit ausländischen Fans geführt hat.
Jürgen Klinsmann hat diese wunderbare Mannschaft aufgebaut, die uns so viel Freude gemacht hat. Er soll Bundestrainer bleiben!
Ich gebe zu, dass das Brandenburger Tor die angemessenere Kulisse für den Weltmeister der Herzen ist. Der Frankfurter Römerberg ist jedoch auch nicht zu verachten ... und für mich wäre es ein kurzer Weg gewesen.
Ja, diese große Begeisterung und ausgelassene Stimmung trotz Niederlage im Halbfinale habe ich uns Deutschen - dem Volk der Nörgler und Denker - vorher auch nicht zugetraut.
Ich wäre auch gerne zum Empfang der deutschen Mannschaft am Brandenburger Tor in Berlin gewesen. Es waren echt sehr bewegende Bilder.
Oliver hat hart recherchiert. Ich hoffe jedoch, dass seine Einschätzung falsch ist.
]]>„Adieu Le Bleu, Adieu Le Bleu“, skandiert eine Gruppe von Italienern, als sie Alain und seinen auf französisch getrimmten Wagen auf der Friedrichstraße erblicken. Doch sie haben nicht mit dessen Schlagfertigkeit gerechnet. Flugs zückt der in Berlin lebende Franzose eine Packung Taschentücher: „Schenk isch Eusch, ihr werdet es brauchen, wenn Ihr ´eute Abend ´eult“. Dann macht er sich zusammen mit drei Freunden und einem original gallischen Hahn auf den Weg ins Berliner Olympistadion. Doch der Gockel darf nicht mit rein, weshalb Alains Freund auch ziemlich zickig ist: In Leipzig seien die Ordner noch ziemlich kulant gewesen, erzählt er mir, doch nachdem sich der Tierschutzbund empört habe, dass ein Stadion nicht zum natürlichen Lebensraum eines Gockels gehöre, wurde auch die FIFA hellhörig. Jetzt hat der Hahn Stadionverbot. Ist allerdings fraglich, ob das wirklich zum Wohle des Hahns geschehen ist. Der muss die 90 Minuten jetzt nämlich unter der Haube des VW Käfers verbringen.
Als der Bus mit unseren Wunder-Boys und ihrem Anführer (Klinsi sitzt standesgemäß im Bus vorn rechts) das Fan-Fest am Brandenburger Tor verlässt, stelle ich mich ihm mit breiter Brust in den Weg, ausgestattet mit einem Trikot des US-Fußballclubs "Los Angeles Galaxy" (siehe Foto), bei dem Klinsmann bereits in der Vergangenheit als Berater tätig war. Ich zeige auf mein Trikot, Jürgen Klinsmann grinst mich durch die Scheibe an und signalisiert mir "Daumen hoch" ("Thumbs up"). Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er an alte Wirkungsstätte zurückkehren wird. Schade.
]]>PS: Für dieses Mädchen geht es nach dem Auftritt der Nationalmannschaft nur um eine Frage: Wie verhindere ich, dass Blumen anfangen zu verwelken? Schließlich bekommt man nicht aller Tage einen Blumenstrauß aus der Hand von Bastian Schweinsteiger:
Als ich vor zwei Jahren die griechische Nationalmannschaft bei ihrem EM-Triumphzug durch die Athener Innenstadt sah, dachte ich: So etwas würde ich gerne einmal mit und in Deutschland erleben. Jürgen Klinsmann und Joachim Löw haben mir und Millionen Landsleuten diesen Traum erfüllt. Für mich steht fest: Aus deutscher Sicht war es die schönste WM aller Zeiten, auch ohne Titel. Nie zuvor sind Fans und Mannschaft in dieser Art und Weise zu einer Schicksalsgemeinschaft verschmolzen.
Zudem hat das deutsche Team den attraktivsten Fußball dargeboten. Klinsmann und Löw haben einen Stil zelebrieren lassen, der an die niederländische Elf vergangener Tage, an die alte Schule von Ajax Amsterdam erinnert: Gewinnen allein reicht nicht, es muss auch schön und offensiv gespielt werden. Dass ausgerechnet zwei Mannschaften den Weg ins Finale fanden, die den deutschen Ergebnisfußball vergangener Tage verinnerlicht haben, ist eine besondere Ironie dieses deutschen WM-Märchens.
Ich persönlich werde lieber mit Offensivfußball WM-Dritter als mit Ergebnisfußball Weltmeister. Ich kann mich jedenfalls an keine deutsche Nationalmannschaft erinnern – vielleicht mit Ausnahme der 1972er Europameisterschaftself – die einen solchen Unterhaltungswert geboten hat wie das Klinsmann-Team. Selbst Menschen, die vor der WM mit Fußball überhaupt nichts anfangen konnten, fieberten mit einem Male vor den Großbildleinwänden mit. Jürgen Klinsmann und sein Team – sie sind zu wahren Botschaftern der Faszination Fußball geworden. Davor ziehe ich meinen Hut und sage: Danke! Und hoffe, dass der Bundestrainer sein Projekt fortführt. Denn so sehr er es bestreitet: Es ist ganz, ganz eng mit seiner Person verknüpft.
PS: Eine kleine Auswahl der Fotos findet sich hier (nicht alle sind von mir)
Weine nicht, wenn der Fanbus kommt. Ich komme gerade von der Fanmeile beim Brandenburger Tor. Ein Wahnsinns-Empfang für unsere Jungs. Und alle sangen mit, als Asamoah, Podolski und Odonkor "Marmor, Stein und Eisen bricht" anstimmten. Tränen flossen.
Ich muss zugeben, auch ich habe geweint - vor Glück. Hätte ich gar nicht gedacht, dass mich das Ganze derart mitnimmt. Wo ist die Distanz?
Hier noch ein paar Fotos von gestern Abend.
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Erst die Karte...
... dann das Geschenk...
... und das erste Match.
Vielen Dank auch für die mitdenkenden Hotelbetreiber, die einen Fernseher direkt an die Bar gestellt hatten und an die Gäste, die an Flaggen und Schwarz-Rot-Gold-Gesichtsfarbe gedacht haben... sah prima aus zum Edel-Hochzeits-Outfit. Leider haben wir das erste Tor verpasst, weil grade da eine Sicherung mit der Bühnentechnik überlastet war... Aber es wurde ja zum Ende hin immer besser. (Das letzte Tor gönne ich Portugal als Ausgleich für Petit... Außerdem war es einfach gut gemacht, alle Achtung.)
]]>Ganz ehrlich: Das habe ich Deutschland, das habe ich Stuttgart, das habe ich uns allen nie zugetraut.
Die Spannung geht nach dem Spiel weiter. Einer geht. Kahn. Der andere? Bleibt er? Geht er auch? Die Frage ließ er selbst offen. Doch geht es nach dem Publikum, dann ist sie entschieden, und Klinsmann bleibt. Wie auch immer es ausgeht - es ist die letzte Entscheidung der Fußball-WM aus deutscher Sicht. Sie kann eigentlich nur
Klinsmann
heißen. Denn das Team braucht ihn weiter.
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Auf Dauer bräuchten wir also nur noch "kleine" Endspiele, um endlich wieder Offensiv-Fußball sehen zu können. Oder eine Regeländerung. Von der Vergrößerung der Tore halte ich nicht viel. Es würde lediglich mehr Fernschussversuche geben.
Was aber halten Sie von folgender Idee? Tore, die innerhalb des Strafraums erzielt werden, zählen doppelt. Jeder Stürmer würde es versuchen und den entscheidenden Schritt mehr tun - und kein Team könnte sich nach einer 1:0-Führung hinten rein stellen - das Risiko wäre zu groß, in der letzten Minute noch ein Tor zu kassieren - aus einem 1:0 würde ein 1:2.
]]> Nun aber zum Gegner. Vorbildliches Teamfoto von den Franzosen!
Nur: Warum fassen sich alle an, außer Zidane (Foto, oben links)? So viel Respekt vor dem Star? Traut sich niemand? Oder ist der Kapitän gar unbeliebt? Nein, vielleicht gibt es einen anderen Grund, vielleicht haben Sie es im TV schon beobachtet: Zinedine Zidane schwitzt enorm, schon nach dem Warmlaufen…
Wahnsinn und kein Ende: Das Stuttgarter Quartier der deutschen Nationalmannschaft befindet sich weiterhin im Belagerungszustand. Zwar sind es nicht mehr Tausende, aber doch mindestens 1.000 Anhänger, die die deutschen WM-Helden hochleben lassen. Und das ist nur die Ouvertüre zur wohl größten Fan-Party aller Zeiten am Sonntag in Berlin. Dort werden bis zu einer Million Menschen erwartet. Wahnsinn ohne Ende eben.
]]>PS: Heute morgen, während Dirk und ich am Frühstückstisch nochmal die zurückliegenden vier Wochen Revue passieren ließen, machte sich Carsten im Auftrag eines Freundes auf den Weg in ein Berliner Nobelhotel. Dort drückte ihm ein joggingbehoster Ebay-Kunde ohne mit der Wimper zu zucken 850 Euro für eine Finalkarte in die Hand. Wer soviel Geld für 90 Minuten Fußball ausgibt, muss verrückt sein - oder, wie in diesem Fall, Engländer...
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Es ist die "Klinsmania" ausgebrochen in Deutschland. Und in Stuttgart, seiner alten Heimat, sowieso! Die Begeisterung um unseren Bundestrainer und seine Spieler - egal ob sie nun Klose, Podolski, Lehmann, Kahn oder Odonkor heißen, egal ob Stamm- oder nur Reservespieler - ist ungebrochen. Und ein Ende ist nicht in Sicht!
Dass die Mannschaft bröckelt, dass heute nicht alle Stammspieler im Gottlieb-Daimler-Stadion auflaufen werden, wird der Sache keinen Abbruch tun. Jedenfalls dann nicht, wenn die Elf wieder so kämpft und so eine Spielkultur zeigt wie im bisherigen Turnier. Und das wird sie. Denn sich zu motivieren, kann angesichts solcher Bilder nun wirklich kein Problem sein!
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Gemeinsam
Aber jetzt Schluss mit der Selbstquälerei. Woran ich immer denken muss, sind die wunderbaren Szenen, die ich hier in Nürnberg und bei meinen fußball-touristischen Ausflügen nach Dortmund und Berlin miterleben durfte. Ein paar davon habe ich im unten verlinkten Video zusammen gestellt. Sie sind auch der Grund, warum ich immer noch nicht glauben kann, dass das alles schon vorbei sein soll. Japaner, Kroaten und Ghanaer lagen sich in den Armen. Holländer feierten auf dem Hauptmarkt eine gewaltige orange-farbene Party, und, und, und.
Aber noch ist es ja nicht vorbei. Zwei Tage haben wir noch. Danach sehen wir weiter.
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Was verschlägt mich nach Höckendorf? Mein Bruder feiert seine Hochzeit hier...
Wie hätte ich noch vor vier Wochen gelästert über Männer, die sich bei Familienfeiern oder anderen wichtigen Angelegenheiten heimlich rausstehlen um sich schnell im Autoradio oder auf dem Mini-Fernseher an der Hotelrezeption auf den letzten Spielstand zu bringen...
Heute habe ich wirklich ein Problem.
Während die Ära Kahn hoffentlich mit einem Freudenfeuerwerk zu Ende geht, führe ich durchs Festprogramm, kündige den Comedy-Act des Trauzeugen an und versuche die Väter von langen Tischreden abzuhalten. Vielleicht werde ich so tun, als würde ich über den Knopf in meinem Ohr nicht Radio hören, sondern wichtige organisatorische Dinge abklären. Ansonsten baue ich auf die Damen und Herren an der Rezeption... die haben ja wohl hoffentlich einen Fernseher.
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Die Begeisterung für unsere Nationalspieler nimmt geradezu massenhysterische Formen an. Wie die Klinsmänner in Stuttgart gefeiert werden, was sich auf den Straßen abspielt, erinnert schon fast an die Beatles. Es sind nur mehr Leute unterwegs. Ich kann allen nur raten, am Sonntag zur Berliner Fan-Meile zu kommen. Die Abschiedsparty der Nationalhelden wird unter dem Motto stehen: Ganz großes Kino, ganz große Gefühle.
Die Atmosphäre in der Hauptstadt findet sie "richtig Irre". Dann erzählt sie von ihrer Reise nach
Dharamsala: "Das erinnert mich an meine Begegnung mit dem Dalai Lama vor 10.000 Leuten, nur ohne das Gegröhle halt. Da war auch so ein 'Vibe' in der Luft. Irre! Ich frage mich nur, ob man das Ganze nicht auch auf andere Bereiche übertragen kann. Ich meine das sollte man echt mal überlegen." Recht hat sie.
Ich weiß nicht, ob "Seine Heiligkeit", bürgerlich Tenzin Gyatso, bei der WM in Deutschland war oder ist. Sicherlich wird ihm der verbindende Gedanke des Sports sehr gefallen. Die Freude über das Zusammensein friedlicher Menschen ohnehin. Toleranz und Selbstdisziplin - auch auf der Fanmeile. Fußball als spirituelle Praxis? Ich werde es überprüfen.
Und bei der Meditation geht es ja auch um das Fixieren auf eine Sache - bis zur Erlösung - bis Sonntag.