Mal kurz innehalten, die Augen schließen und einen klaren Gedanken fassen! Die ersten vier WM-Tage sind nur so an uns vorbeigerauscht. Bis auf vier Teams haben alle Mannschaften gespielt. Aber was haben wir eigentlich gesehen?
Guten Fußball? Na ja. Rein sportlich hat eigentlich nur Argentinien gegen Elfenbeinküste überzeugt. Dann waren da noch die letzten zehn Minuten der Australier, die Traumtore von Philipp Lahm und Torsten Frings im Eröffnungsspiel und die Paraden von meinem neuen Lieblingsspieler aus Trinidad & Tobago, Shaka Hislop. Aber sonst?
Die Fans feiern doch in erster Linie sich selbst. Die (oft selbst ernannten) Fußballexperten, von denen es in diesen Tagen scheinbar mehr gibt als Spieler, versteigen sich bei den Spielen trotzdem in Superlative. Der Pass „bezaubernd“, die Ballbehandlung „traumhaft“, das Tor von Kaka ein „Geniestreich“.
Sorry! Brasiliens 1:0 war ein stinknormaler Schuss mit der linken Innenseite. Nichts Besonderes! Das muss man einfach mal sagen dürfen!
„Weltklasse“, um das Vokabular der Experten ein letztes Mal zu strapazieren, ist derzeit nur die Stimmung in Deutschland. Aber ob das wirklich so viel mit dem Fußball zu tun hat?
Da hat er recht! Ich bin sogar zwischen Couch, Bier, Chips und Fernsehr eingeschlafen - so lahm war das Spiel!
Stefan am 14.06.06 16:47
Vollkommene Zustimmung meinerseits. Ueber den Begriff "Geniestreich" hatte ich mich auch schon sehr gewundert..
Peter Adams am 15.06.06 01:27
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