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- Physik und Elfmeter - Teil 1

Dienstag, 27.06.2006

Bild von Bernd Eberwein, Rechte: WDR

Physik und Elfmeter - Teil 1

München, am Rechenschieber

"Einen Elfmeter zu halten, ist zu 90 Prozent Glückssache und zu zehn Prozent hängt es vom fehlenden Talent des Torschützen ab, das ist alles", sagt Frankreichs Nationaltorwart Fabien Barthez. Will heißen: Mit seiner Reaktion allein kann ein Torhüter wenig ausrichten. Rechnerisch betrachtet hat der Torwart nämlich überhaupt keine Chance.

Mit Geschwindigkeiten zwischen 20 und 40 Metern pro Sekunde rauscht der Ball auf den Torwart zu. Gehen wir einfach mal davon aus, dass dem Torwart 0,25 Sekunden Reaktionszeit bleiben, bis ihn das Leder erreicht. Das Leder, dass ja auch nicht direkt zum Torwart fliegt, sondern irgendwo in den 7,32 Meter breiten und 2,44 Meter hohen Kasten. Wirft man das alles in den Zahlenmixer, müsste ein Torwart mit rund 35 Stundenkilometern Richtung Toreck springen. Zum Vergleich: So schnell läuft in etwa ein 100-Meter-Sprinter. Für einen Torwart - der zudem aus dem Stand abspringt - eine unerreichbare Marke.

Warum der Ukrainer Oleksandr Shovkovskiy dann aber gleich zwei Mal gehalten hat, wo das doch theoretisch gar nicht geht? Springt der Torwart einfach gut Glück in eine Ecke, ohne den Schuss abzuwarten, muss er "nur" noch mit rund 17 Stundenkilometern abtauchen - durchaus ein realisitischer Wert. Und irgendwie kommt dann eben wieder diese "Glückssache" der Eckenwahl ins Spiel, von der Fabien Barthez spricht. Viel Glück für die Ukraine - und ganz wenig für die Schweiz.

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