Der Tag würde kommen. Unweigerlich. Das war klar. Seit Jahren nervt mich meine Mutter mit der Bitte, doch endlich mal meine alten Sachen wegzuschmeißen oder wenigstens auszumisten; die alten Schulordner, die seit 20 Jahren oder noch länger im Keller meines Elternhauses vor sich hin stauben, die schon ausgeblichenen Ausgaben des „Musik Express“, den ganzen alten Krimskrams eben.
Jetzt rächt es sich, dass ich es bis heute nicht gemacht habe. Denn irgendwo in den Kartons zwischen Bergen von Papieren und Heften liegt noch mein Panini-Sammelalbum zur Fußball-WM 1978 in Argentinien. Heute und morgen findet in Mainz eine Panini-Sammelbörse statt. Und eins ist klar: Mit meinem Album könnte ich da richtig absahnen.
Man muss nur mal bei ebay schauen: Da gehen Sammelalben von früheren Weltmeisterschaften regelmäßig für drei- bis vierstellige Beträge weg. Und die sind noch nicht mal immer komplett! Leicht auszurechnen, wie da so ein Heft bei der Sammlerbörse im Mainzer Unterhaus gehandelt wird.
Der WM-Held 1978 war Argentiniens Mario Kempes. In guter Erinnerung geblieben sind mir auch die Peruaner, die eine sensationelle Vorrunde spielten und natürlich die Schmach gegen Österreich in Cordoba („I wer’ narrisch!…“). Na ja!
Das Panini-Album hatte ich zusammen mit meinem Schulfreund Uwe. Zu zweit reichte unser Taschengeld, um das Album fast voll zu kriegen. Am Ende fehlten uns nur das Mexiko-Wappen und Deutschlands Rechtsaußen Rüdiger Abramczyk.
500 Euro oder so könnte das Album heute abwerfen. Aber wenn ich’s mir recht überlege… verkaufen käme nicht in Frage. Mir würde das Herz bluten! Stattdessen würde ich mich wohl an Namen wie Kenny Dalglish oder Bruno Pezzey erfreuen und einfach nur drin schmökern.
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