Irgendwie muss man Michael Ballack ja dankbar sein - oder dem FC Chelsea - oder der "Daily Mail". Seitdem das englische Revolverblatt die angebliche Vertrags-Unterschrift unseres "Capitano" beim Geld-verjubel-Klub rausgehauen hat, ist das Thema Wörns "Gesabbel" von gestern. "Stellen Sie sich vor: Sie sind heute aufgewacht und schon um 26.000 Euro reicher - und das Tag für Tag, vier Jahre lang", schreibt die "Bild" mit neidischem Blick auf Ballack. Zum Vergleich: Christian Wörns wacht jeden Morgen auf, hört seine Mailbox ab, lauscht ab und an dem Bundestrainer und muss dafür noch zahlen - im schlimmsten Fall zwölf Cent die Minute.
Aber ganz so "husch husch" wollen wir den guten, nein nicht mehr "gut genugen" Christian Wörns aus der Nummer nicht rauslassen. Zumindest eine kurze Quintessenz der Ereignisse ist - quasi als Nachruf - von Nöten. Wörns also beharrt darauf, dass Klinsmann nur "Gesabbel" auf seiner Mailbox hinterlassen habe. Klinsmann nimmt Wörns dessen anschließendes "Gesabbel" krum, und die Nationalelf hat jetzt einen Verteidiger weniger - wobei, wann hat Wörns eigentlich sein letztes Länderspiel gemacht?
Gesabbel hin, Gesabbel her. Richtig und wichtig ist der Kommentar von Günter Netzer, der nichts vom E-Mail und Mailbox-Verkehr im Hause Klinsmann hält. Wichtige Dinge müssten in offenen Gesprächen geklärt werden. Stimmt, und das wusste übrigens auch schon Rocky Balboa, den Klinsmann sich durchaus zum Beispiel nehmen darf. "Ich ruf Dich an", hat Rocky zu seiner Adrian gesagt. Und was macht der Kerl ohne E-Mail und Mailbox, er reißt das Fenster auf und "telefoniert" durch die Nacht - "Adriaaaaan, Adriaaaan". Hat funktioniert! Und wenn Klinsmann meint, er müsse in Amerika wohnen, dann soll er halt ein wenig lauter schreien.
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