Paris ist nicht Paris. Überall stehen Polizisten und die Anspannung ist an jeder Ecke zu spüren. Ich möchte keinen falschen Eindruck erwecken - augenscheinlich ist es friedlich im Zentrum, potenzielle Randalierer sind absolut nicht auszumachen - aber einen lächelnden Menschen sieht man auf den Straßen ebenfalls so gut wie gar nicht. Denn zum ersten Mal werden heute Abend auch Krawalle im Herzen der Metropole befürchtet. Landesweit wurden in der vergangegen Nacht nach Polizeiangaben erneut 502 Fahrzeuge in Brand gesetzt.
Die Regierung hat deshalb seit 10 Uhr heute Morgen und noch bis morgen früh um 8 Uhr ein Versammlungsverbot für das Zentrum verhängt. 20 Meter von meinem Hotel entfernt stehen seitdem Polizisten, die penibel genau darauf achten, dass nie mehr als drei oder vier Passanten beieinander stehen. Mehrere kleine Gruppen von Jugendlichen wurden bereits aufgefordert in verschiedene Richtungen auseinander zu gehen. Bei Verstößen gegen das Versammlungsverbot drohen bis zu zwei Monaten Gefängnis und 3.750 Euro Bußgeld.
Viele Fans aus Deutschland haben sich trotzdem nicht abschrecken lassen und sind an die Seine gekommen. Wie vor jedem Länderspiel sieht man lauter schwarz-rot-gold-geschminkte Gesichter in der Stadt. Noch einmal: Augenscheinlich ist es momentan sehr friedlich in der Innenstadt. Hoffentlich bleibt es auch so!
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