Ein letzter Sprint zum Gare du Nord, ab in den Thalys und zurück nach l’Allemagne. Es geht doch, alle sind nach dem 0:0 zufrieden, die Herren Großkopferten ziehen eine positive Jahresbilanz, in der City von Paris sind keine Autos in Flammen aufgegangen - und Sebastian Deisler geht es auch schon wieder besser.
Mon Dieu, das war Mal richtig ekelhaft. Als Deisler in der 43. Spielminute schreiend auf dem Platz lag und mit weit aufgerissenen Augen auf seinen Fuß starrte, blendete die Stadion-Regie das französische TV-Signal auf die großen Videowände im Stade de France. 60.000 konnten live und in Farbe zusehen wie Dr. Müller-Wohlfahrth den Socken des zappelnden Bayern-Profis aufriss und eine klaffende Fleischwunde auf dem Spann versorgte. Uuuuh, Aaaah Schhhh – die Zuschauer drehten den Kopf schmerzverzerrt zur Seite. Wohl dem, der sich sein Halbzeit-Baguette noch nicht geholt hatte.
Deisler schleppte sich in die Kabine und ward erst nach dem Schlusspfiff wieder gesehen. „Alles halb so wild“, winkte er später mit einem sichtlich gequälten Lächeln ab. Mit fünf Stichen hätte der Doc die wild blutende Wunde genäht. „Und hast Du Dich betäuben lassen“, fragte einer der Journalisten das tapfere Deislerlein. Aber der konnte über die Frage gar nicht lachen. „Ja, was denkst Du denn?!“ Deislers Einsatz am nächsten Bundesliga-Wochenende soll übrigens nicht gefährdet sein.
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