Merhaba aus dem Atatürk-Olympia-Stadion. Jetzt weiß ich auch warum hier keiner hin will. Die Betonschüssel mit Laufbahn liegt nicht nur fast in Griechenland, es ist auch - sagen wir mal ganz schön frisch hier oben auf der Tribüne.
Auch unser letzter Hoffnungsträger ist uns im letzten Moment abgesprungen. Deniz Baris hatte sich mit einem Kollegen von der Hamburger Morgenpost und mir verabredet, und wollte vor dem Anpfiff eine Tasse Tee mit uns trinken. Ja genau DER Deniz Baris. Schütze des Golden Tores beim letzten Aufstieg des FC St. Pauli, Mitglied der legendären Weltpokalsieger-Besieger-Mannschaft. Eigentlich ist Deniz auch aktueller Nationalspieler. Aber mitspielen darf er heute Abend nicht. Es gebe da einen kleinen Transferstreit zwischen Fenerbahce und Genclerbirligi Ankara, hat er uns etwas bedröppelt erklärt, deshalb sei er erst einmal für drei Wochen gesperrt.
Eben hat er angerufen und sich entschuldigt. Er kommt doch nicht ins Stadion und trifft sich stattdessen mit ein paar Teamkollegen von Fenerbahce in der Stadt, um das in der WM-Quali für die Türkei so wichtige Spiel Dänemark gegen Griechenland im Fernsehen zu sehen. Tja, so wie er machen das heute Abend wohl die meisten Fußball-Fans in Istanbul.
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